Flora Sopa wurde 1991 in Cluj-Napoca (Rumänien) geboren und fühlte sich schon in jungen Jahren von der Kunst angezogen. Sie machte 2010 ihren Bachelor in Kunst und studierte anschließend Malerei an der Universität für Kunst und Design in Cluj-Napoca. In diesem Rahmen verbrachte sie ein Semester in Rennes und entdeckte dort neue Perspektiven, insbesondere die abstrakte Malerei. Zurück in Rumänien versuchte einer ihrer Professoren, sie davon zu überzeugen, die abstrakte Malerei aufzugeben, da die Künstler:innen alle zur Gegenständlichkeit zurückkehrten … Diese Konfrontation überzeugte sie davon, ihr Studium in Frankreich zu beenden. Sie entschied sich für die Haute École des Arts du Rhin (HEAR) in Mulhouse, da sie an unterschiedlichen Methoden und Ansätzen interessiert war. Heute reist Flora Sopa von einem Land zum anderen und lässt sich von den verschiedenen Kulturen und Gedanken inspirieren. Das Elsass nimmt für die Künstlerin einen einzigartigen Platz ein, da sie hier ihre Karriere wirklich begonnen hat.
Flora Sopas Arbeiten drehen sich um die Synästhesie, ein Phänomen, bei dem zwei oder mehr Sinne miteinander verbunden werden. Die Künstlerin konzentriert sich vor allem auf den Seh- und den Hörsinn und sucht nach der Korrelation zwischen Klang und Farbe. Ihre Inspirationen: Wassily Kandinsky (1866-1944) und Ernst Chladni (1756-1827). Letzterer widmete sein Leben der Erforschung der Bildung kymatischer Muster: Als er eine mit Sand bedeckte Metallplatte mit einem Geigenbogen in Schwingung versetzte, stellte er fest, dass die Körner auf der Oberfläche Muster bildeten. Flora Sopa setzt ihre Forschungen hauptsächlich in Ölgemälden um: Farben, die von den Schwingungen einer bestimmten Frequenz beeinflusst werden, bilden Muster.
Flora Sopa experimentiert auch mit anderen Praktiken und erstellt unter anderem Fotogramme oder Installationen, die die Sinne der Besucher:innen stimulieren, um ihnen ein einzigartiges Erlebnis zu bieten.
2016 nahm Flora Sopa mit ihrer Serie 24HZ an der Ausstellung „Plongeons“ im Centre d’art contemporain der Fondation François Schneider in Wattwiller teil. Dabei handelt es sich um visuelle Darstellungen von kaum hörbaren Frequenzen durch metallisch-graue Schattierungen. Im selben Jahr präsentierte sie ihre Werke auch in der Ausstellung „Papier 3.0“, die von Le Séchoir in Mulhouse organisiert wurde, sowie in der Ausstellung „Très forte augmentation-Bureau du dessin“, die in Zusammenarbeit mit Artwork Delivery System im Syndicat Potentiel in Straßburg stattfand.