Forme non référencée ist eine zweiteilige Arbeit aus Sperrholz: Der gelbe Teil ist mit einer glänzenden Farbe bemalt, während der violette, rosa, graue und weiße Teil mit Acrylfarbe sowie einer Kupfer-Farbe bestrichen und aufgesprüht wurde. Die Stärke des Holzes ermöglicht es ihm, sich zwischen Ebene und Objekt zu befinden; sein Schnitt und seine Aufhängung in zwei Teilen spielen mit dem Raum der Wand und öffnen die Form des Umrisses.
Wie der Titel, den Jordan Madlon ihm gegeben hat, vermuten lässt, versucht dieses Werk, sich einem bestimmten Bezugsfeld zu entziehen. Formale oder symbolische Referenz sind Zwänge, die der Künstler eliminiert, um eine formale Sprache vorzuschlagen, die nur von seiner bildlichen Situation abhängt. Der Begriff des Stils beschäftigt ihn und führt in seiner Arbeit zu einer ständigen Infragestellung. Die Zeichen, die er vorschlägt, sind dazu da, ein Vokabular zu erweitern, wie alphabetische Buchstaben, Elemente, die eine Sprache bilden. Forme non référencée ist davon nicht ausgenommen, es handelt sich um ein spezifisches Zeichen, das zur Bildsprache gehört.
Jordan Madlon erlangte 2011 sein Diplôme National d’Art Plastique an der École Supérieure d’Art et de Design in Saint-Etienne. 2012 absolvierte er ein ERASMUS-Austauschsemester an der Außenstelle Freiburg der Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe, wo er an den Kursen der für ihre urbanen Performances bekannten Künstlerin Leni Hoffmann teilnahm. Diese bot ihm an, nach Abschluss seines Diplôme National Supérieur d’Expression Plastique in Saint-Etienne im Jahr 2014 in ihre Klasse einzutreten, doch er entschied sich für die Klasse von Helmut Dorner. Die Arbeit von Helmut Dorner, der sich zur Malerei und nicht zur Bildlichkeit bekennt, ist Jordan Madlon in der Tat vertrauter und ermöglicht es ihm, seinen Blick zu schulen.
2016 nimmt Jordan Madlon an der Veranstaltung Regionale16 in Freiburg (Deutschland) sowie an der Ausstellung „von meinem iphone gesendet“ in der Fleischmarkthalle in Karlsruhe (Deutschland) teil. Im selben Jahr wurden seine Werke auch in der Ausstellung „sous couvert de peinture“ in der Galerie Jean Brolly in Paris gezeigt, darunter Seing 0 und Brouillon, Formen aus Sperrholz, die mit Acryl und Gouache bemalt wurden.
Jordan Madlons künstlerisches Universum ist mit einer Geschichte der abstrakten Malerei verbunden, welche die Form und die Ausdrucksweise, die diese Formen tragen, hinterfragt und dabei versucht, spezifische Objekte anzubieten, die mit dieser Erfahrung und diesem Wissen verbunden sind. Die Formen, die er schafft, entstehen aus der Arbeit, aus der Malerei selbst, aus den Notizen, die er mit Aquarellfarben macht, und aus den Resten, die er nach dem Schneiden erhält. Die Wahl der Materialien wiederum ist nicht an Affekte gebunden, sondern an wirtschaftliche oder theoretische Zwänge. Seine Signatur (früher eine Prägung, die eine Person auf ein Schriftstück setzte, um dessen Echtheit zu garantieren / heute ein Zeichen) werden beispielsweise auf dünnen Aluminiumfolien ausgeschnitten, wodurch die Möglichkeit einer Autonomie der Malerei in der Form, die sie durch ihre Materialität annimmt, hervorgehoben wird. Das Objekt wird also immer von beiden Seiten bemalt, damit man die Malerei als Ganzes erfassen kann.