Bilal Hamdad

Bilal Hamdad begann sein Kunststudium in Algerien in Sidi Bel Abbès, dann an der Ensa de Bourges. Danach schloss er sich der Pariser Kunsthochschule Beaux-Arts an, die er 2018 abschloss. Mit Blick auf die Aktualität, auf Migration, Mischkulturen und auf die Pariser Stadtlandschaft zeichnet der Künstler ein eindrucksvolles Bild unserer zeitgenössischen Gesellschaft. Bilal Hamda hat bereits mehrere Preise gewonnen, zuletzt den Preis der Société Générale und den Preis der Fondation Colas. Seine Werke befinden sich in zahlreichen privaten und öffentlichen Sammlungen.

Nuit égarée

Nuit égarée ist ein Werk aus einer Reihe von Gemälden, die sich mit dem sensiblen Thema Einwanderung beschäftigen. Bilal Hamdad schlägt hier eine Neuinterpretation des Ophelia-Gemäldes von John Everett Millais vor. Das Wasser ist ebenso allgegenwärtig wie die abgebildete Person. Der schlafende Mann lässt uns das Spiegelbild einer traurigen Wahrheit sehen, jenerunserer Gesellschaft, die den Blick abwendet. Was ist mit diesem Menschen passiert? Welche Details, die im Dunkeln der Leinwand liegen, würden uns helfen, die malerische Szene zu interpretieren? Nach und nach züngelt das Wasser heran, bis es in den Vordergrund rückt. Er badet in stehendem Wasser, kriecht. Wasser ist allgegenwärtig bei den Überfahrten von Migranten; es wirktgefährlich. Hier geht es nicht mehr um ein idyllisches Meer, sondern um dieses schwarze, dunkle Element… Seit seiner Ankunft in Paris beobachtet Bilal Hamdad das urbane und sich mischende Gefüge, das er als inspirierenden Boden für seine Malerei betrachtet. Nuit égarée ist das erste Werk in der Serie Horizon; Weitere Werke sind im Entstehen.