The Yellow River zeigt uns einen einsamen Mann auf einer kleinen Insel, der gerade ein Telefongespräch führt: Ein Fährmann, der mit seinem Schlauchboot Touristengruppen transportiert. In diesem seltsamen Szenario erscheint der einzige Mensch angesichts einer endlosen Wasserfläche mikroskopisch klein – vielleicht eine Anspielung auf die ungezügelte Macht dieser so kostbaren Ressource.
The Yellow
River
Zhang Kechun
Zhang Kechun | Geboren 1980 in Bazhong (China)
Inspiriert von Zhang Chengzhis legendärem Buch River of the North reiste Zhang Kechun entlang des Gelben Flusses (Huang He), dem zweitlängsten Fluss Chinas, der auch als „Wiege der chinesischen Zivilisation“ bezeichnet wird.
Über ein Jahr lang fotografierte der Künstler, unterwegs auf seinem Klapprad, die Ufer des Flusses mit einer Fotokamera. Entschlossen, die Landschaft so darzustellen, wie er sie wahrgenommen hat, hielt Zhang Kechun die Schattenseiten der Modernisierung seines Landes fest: verheerende Überschwemmungen, Umweltverschmutzung und radikale Veränderungen der ländlichen Umgebung.
Und doch: Obwohl Zhang Kechuns Fotografien die desaströsen Folgen der rasanten Industrialisierung dokumentieren, scheinen sie eine Botschaft der Hoffnung zu vermitteln. In Pastellfarben und ätherisches Licht getaucht, verweisen sie auf eine sanfte und verträumte Flusslandschaft.
Preisträger
„Talents Contemporains“, Ausgabe 2015